Es war dieser strategische Schwebezustand, der die USA nach 1945 in Europa hielt. Ernährung, Essen und Trinken 1946: Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich die Ernährungslage in Deutschland laufend verschlechtert. Die meisten der mehr als zwei Millionen Rotarmisten mussten die eroberte Stadt umgehend räumen. Wer westlich der Elbe das Kriegsende erlebte, hatte das bessere Los gezogen, östlich der Elbe warteten Finis Germaniae – das Ende Deutschlands? In den Westzonen wurde die Zensur milde gehandhabt, in der Sowjetzone ging es nach dem Ulbricht-Motto: „Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand haben.“ Wolfgang Leonhard hat es wörtlich so überliefert.
Bedeutsamer war die Uneinigkeit, die in der Frage einer möglichen deutschen Zentralregierung und einer Wirtschaftsordnung für Deutschland bestand; diese Fragen wurden zunächst auf später vertagt.
Leichengeruch waberte durch die Trümmer von Berlin. Wehe dem, der anderer Meinung war.
Die US-Regierung unter Zunächst stand auch die Beseitigung der unmittelbaren Not der Menschen im Vordergrund. Seit dem Zerfall der Anti-Hitler-Allianz gab es von Checkpoint Charlie bis zum chinesischen Bürgerkrieg nichts mehr, was die Sieger zusammenhalten konnte: Hier die amerikanische See-Allianz, dort das sowjetische Landimperium.Im europäischen Brennpunkt aber lag, symbolisiert im geteilten Berlin, die Entscheidung, wer die Erde erben würde. Selbst in der Katastrophe, so zeigte sich bald, war Deutschland, oder was davon übrig war, strategische Drehscheibe Europas.Der Kremlherr ebenso wie seine westlichen Ex-Verbündeten lernten in Osteuropa und Berlin, dass die Kriegsallianz nicht von Dauer sein und das Schicksal Europas, vielleicht der Welt, sich in der Mitte Europas entscheiden würde. Und die, die ankamen, waren wenig willkommen bei denen, die sich auf der besseren, der westlichen Seite des deutschen und europäischen Desasters fanden.Östlich der Elbe: Der Bollerwagen, beladen mit ein paar geretteten Habseligkeiten, war Inbegriff des Fluchtgepäcks, zusammen mit dem kleinen Rucksack für die Kinder, so weit die Füße trugen. Mai 1945 tanzten die Sieger. … dass bis 1989 um Berlin herum sowjetische Truppen stationiert waren. Ihnen standen 750.000 erschöpfte und versprengte Deutsche gegenüber. Deutschland, so hatte Stalin auf der Potsdamer Konferenz der Großen Drei im Juli 1945 festgestellt, sei nur noch ein geografischer Begriff. In Afrika zeigt unterdessen die Tatsache, dass im Parlament der Kolonie Goldküste nun mehrheitlich Schwarzafrikaner vertreten sind, symptomatisch auch hier den allmählichen Wandel an. Wolfskinder nannte man jene Kinder, die auf der Wanderung nach Westen verloren gegangen waren und sich seitdem irgendwo im Osten allein oder in kleinen Banden durchschlagen mussten: ohne Schule, ohne Liebe, ohne Zukunft.Millionen ehemaliger Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter strebten, seitdem die Wehrmacht kapituliert hatte, zuerst am 7. Die Russen wurden von der Sowjet-Militärpolizei als Verräter behandelt.
Januar die ersten freien deutschen … Ihm blieb Flucht gen Westen, oder Sibirien.Die frühen Jahre waren Zeiten des Hungers, der Verzweiflung, der Heimatlosigkeit. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. In der Besatzungszone der Amerikaner, finden am 20. Nach der Jalta-Konferenz im Februar 1945 hatte Churchill die Frage gestellt: „Was wird zwischen Russlands weißem Schnee und den weißen Klippen von Dover liegen?“Er wusste, die Antwort lag längst nicht mehr in der Downing Street, sondern in Moskau und Washington. Januar einigt sich der Kontrollrat der Alliierten darauf, eine gemeinsame Direktive für die Entnazifizierung einzuführen. Aus den verlorenen deutschen Ostprovinzen strebten mindestens zwölf Millionen Menschen gen Westen, zwei Millionen oder mehr kamen niemals an.
Weitere Informationen: http://epaper.welt.de Der Kurz-Link dieses Artikels lautet: https://www.welt.de/153910055 Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte.Registrieren Sie sich kostenlos für Leserkommentare, Newsletter und exklusive Abo-Inhalte. München und Kassel, beide Städte durch Bombenteppiche nahezu ruiniert, wurden Beispiele gegensätzlicher Art, mit Vergangenheit und Zukunft umzugehen.Trümmerfeld hin oder her, Berlin war jedenfalls zu wichtig, es im beginnenden Kalten Krieg der Gegenseite zu überlassen. Außer der Sowjetunion und Polen gab es 18 Staaten mit Reparationsansprüchen an Deutschland, die aus den Westzonen befriedigt wurden. Franzosen, Briten, Amerikaner und Italiener dagegen fanden sich auf der Siegerseite.Aus den deutschen Konzentrationslagern kamen die Hungergestalten der Überlebenden, wankende Skelette, Zwangsarbeiter, Deportierte und Überlebende des Holocaust. Die Bevölkerung stimmt ab über die Zusammensetzung der Kommunalparlamente sowie der Landtage. Mai in Reims vor den westlichen Kommandeuren, dann am folgenden Tag in Karlshorst vor Sowjetmarschall Schukow, zurück in ihre Heimatländer. Dagegen stellte US-Präsident Harry S. Truman die Forderung, erst einmal die deutsche Erbmasse zu definieren: Deutschland in den Grenzen von 1937.Wie wenig die Sieger einander trauten, zeigte die absurde Insellage von Berlin in der Sowjetzone. Alte Leute erfroren, viele wurden vor Hunger krank.