An dem Gefühl verpflichtet zu sein, ein Ding als ״rot“, ein anderes als ״kalt“, ein drittes als ״stumm“ zu bezeichnen, erwacht ein moralische auf Wahrheit sich beziehende Regung: aus dem Gegensatz des Lügners, dem niemand traut, den alle ausschließen, demonstriert sich der Mensch das Ehrwürdige, zutrauliche und Nützliche der Wahrheit.“Anders ist es in der Kunst, dort wird ein Platz geschaffen für die Phantasie und dem Individuellen, dem was man sonst ״Lüge“ nennen würde.Nietzsche, Friedrich (1873): über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, aus dem Nachlaß ״Der Mensch selbst aber hat einen unbesiegbaren Hang, sich täuschen zu lassen, und ist wie bezaubert vor Glück, wenn der Rhapsode ihm epische Märchen wie wahr erzählt oder der Schauspieler im Schauspiel den König noch königlicher agiert, als ihn die Wirklichkeit zeigt.“Etwas was der Vemunftmensch auf Dauer nicht kann, denn er will Sicherheit, die im ständig wachsendem, reagierendem der schöpferischen intuitiven Kräfte nicht zu finden ist.
als strukturelle Isomorphie zwischen Aussagen und Tatsachen verstehen (Russell, Wittgenstein).
Und kann man jedes Gesellschaftskonforme Verhalten als das richtige Verhalten werten? Ein philosophischer Streifzug "Wahrheit" (griechisch aletheia, lateinisch veritas) ist seit jeher ein zentrales Thema der europäischen Philosophie.Kaum einem anderen hat sie sich so beständig gewidmet. Wahrheit und Lüge nach Friedrich Nietzsche. Inkl. Es kann keine Vorstellung von Wahrheit ohne eine Vorstellung einer Lüge geben. „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.“ (Heinz von Förster) Diese Aussage deutet an, wie sich auch die polaren Gegensätze, Wahrheit und Lüge, wechselseitig bedingen. Es gibt sprachliche Regeln und Begriffe. Heimstatt oder wilde Tiere? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauch einem Volke fest, kanonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, daß sie welche sind.“Da die Wahrheit als notwendige Bedingung für die Existenz der Menschen miteinander gesehen wird und ein System entstanden ist, in dem man Wahrheit von der Lüge trennen kann, so kann man davon ausgehen, dass durch die immerwährende Gewöhnung der Menschen an diesen Prozess des Schaffens der ״Wahrheit“ durch Sprache, ein Gefühl der Moralität entstanden ist, der Glaube daran, dass die Wahrheit etwas, erstrebenswertes, Gutes darstellt, etwas was man erreichen möchte und wovon abzuweichen schändlich ist.Das ist die eigentliche Liebe zur Wahrheit, ein Wunsch in das System zu passen.Nietzsche, Friedrich (1873): über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, aus dem Nachlaß ״Er[...] kommt eben durch diese Unbewusstheit, eben durch dies Vergessen zum Gefühl der Wahrheit. Konstruiert er sich seine eigene Welt, so kann das für den außenstehenden nach einer ״lüge“ aussehen, da sich die Weltansicht von jedem Menschen unterscheidet, jeder in seiner selbst konstruierten Welt lebt.Es gibt allerdings Gesellschaftliche Normen auf die wir uns geeinigt habe, diese bezeichnen wir im Gemeinhin als ״Wahrheit“, weicht der einzelne von diesen Gesellschaftsnormen ab so bezeichnen wir es als ״Lüge“ Aber wie kam es dazu? Offenbar kann ein Urteil oder eine Aussage über einen Tisch mit diesem nicht so übereinstimmen wie ein Bild mit seinem Gegenstand. Gegen diese Auffassung sind jedoch v.a. Alles andere als falsch?Die Frage nach Wahrheit und Lüge hat den Menschen schon immer Beschäftigt, so auch den deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche. – Von der prädikativen Verwendung abgeleitet ist ein attributiver Gebrauch (»ein wahrer Freund«) sowie das Substantiv »W.«. – Lässt man dagegen den Rekurs auf Tatsachen ganz fallen und nimmt an, dass die fragliche Korrespondenz vollständig in den trivialen W-Sätzen Tarskis zum Ausdruck kommt, so gelangt man zu einer Wahrheitskriterien und epistemische Theorien der W.: Natürlich ist es nicht ausreichend, die Definition der W. zu kennen, denn schließlich möchte man auch von einzelnen Aussagen feststellen können, ob sie wahr oder falsch sind. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Von Dr. Nathan Warszawski
[]“Artikel 2 des Grundgesetzes: (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößtLaut Nietzsche fühlen wir uns moralisch gut, wenn wir uns an die von uns geschaffene ״Wahrheit“ halten, wir können mit dieser ״Wahrheit“ in Frieden mit anderen Zusammenleben und davon ausgehen, dass jeder Mensch solange er sich daran hält in einer gerechten Welt lebt.So ist dieser Wille nach der von uns geschaffenen ״Wahrheit“ zu leben, sogar Teil unseres Grundgesetztes.Das Grundgesetz versprich eine Gleichbehandlung aller.
Fixiert wurde dieses System in der Sprache. Diese Website verwendet Cookies. »Wahr« ist in logischer Hinsicht kein Prädikat und drückt keine Eigenschaft aus.
Aussagen-Wahrheit). Der Mensch der die Lüge spricht, umgeht, ändert oder verbiegt das System.Nietzsche, Friedrich (1873): über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne, aus dem Nachlaß ״Jetzt wird nämlich das fixiert, was von nun an ״Wahrheit“ sein soll, das heißt, es wird eine geleichmäßige gültige und verbindliche Bezeichnung der Dinge erfunden, und die Gesetzgebung der Sprache gibt auch die ersten Gesetzte der Wahrheit: denn es entsteht hier zum ersten Male der Kontrast von Wahrheit und Lüge.