Paula Beer, Franz Rogowski, Maryam Zaree
Da ist der liberale Imam, dem die Salafisten ankreiden, dass er nicht einmal einen richtigen Bart hat und dass ihm die Frau davongelaufen ist.
Mit einer ganz eigenen Handschrift erzählt Labidi in ihrer Komödie die Geschichte einer Frau auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Auf der Couch in Tunis Die provisorische Praxis für Psychotherapie, die Selma in Tunis eröffnet hat, wird bald von bunten, chaotischen Charakteren überrollt. Auch sie hat tunesische Wurzeln und ist in Paris aufgewachsen. 30.
Alfonso Gomez-Rejon
Die Träume der Revolution sind geplatzt, Tunesiens Zukunft scheint düster.
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Auch die fehlende Genehmigung für ihre Praxis sitzt sie im Wortsinn so lange wie möglich aus. Und so geht es in den Therapiesitzungen weniger um die weisen Ratschläge der zugereisten Seelenärztin, sondern um die Patienten, die sich ihr zögernd öffnen. Diktator Ben Ali verließ damals fluchtartig das Land. Man darf getrost vermuten, dass die 1982 geborene Regisseurin Labidi in ihrem Spielfilmdebüt eigene Erlebnisse verarbeitet hat.
Selmas Versuch eine Zulassung zu bekommen, führt sie auf eine kafkaeske Reise in den postrevolutionären Behördendschungel.Mit „Auf der Couch in Tunis“ zeichnet Manele Labidi in Form einer federleichten Komödie ein Panorama der tunesischen Gesellschaft nach dem arabischen Frühling. Benedict Cumberbatch, Michael Shannon, Nicholas Hoult
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Der Einzige, der den noch gar nicht existierenden Rechtsstaat verteidigt, ist der Polizist Naim (Majd Mastoura), der sich in Selma verguckt hat.
Mit Mit
Alle wollen auf die Couch – übrigens auch die Chefin des Friseursalons. Daran gemessen verläuft hier manches Therapiegespräch harmlos, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen.
Erst mit der Revolution 2011, ausgelöst durch die Selbstverbrennung eines vom Regime seines Geschäfts beraubten Gemüsehändlers, setzten sich zaghaft demokratische Strukturen durch. Christian Petzold
Von
So etwas brauchen wir hier nicht“ sagt die Tante, als Selma (Golshifteh Farahani) ihr eröffnet, dass sie in Tunis eine psychoanalytische Praxis eröffnen will.
Nach anfänglicher Skepsis einiger weniger ist der Redebedarf der Bevölkerung nach der Revolution erstaunlicherweise groß. Von
Manche bittere Szene plätschert allzu wohltemperiert dahin.
Als “postkoloniale Angeberin” und “intellektuelle Pariserin” wird sie beschimpft, die es auf der anderen Seite des Mittelmeeres nicht geschafft habe. B. : Von Jeden Morgen um 7 Uhr: Der Newsletter des RedaktionsNetzwerks Deutschland Die Themen des Tages und besondere Leseempfehlungen Warum sie zurückgekommen sei, fragt die neugierige Nachbarstochter, und dann hört sie gar nicht mehr auf zu nerven mit ihren irrwitzigen Spekulationen.
z.
Endlich hören wir Zuschauer mal Vorurteile der Nordafrikaner über Europäer – und nicht immer nur umgekehrt.